Einbruchschutz – Wie sichere ich meine Rollläden

87.145 Einbrüche gab es in Deutschland, und das allein im Jahr 2019. Deshalb sollten Sie Ihr Eigenheim vor Dieben und Langfingern schützen, egal ob Sie im Urlaub, auf Geschäftsreise oder anderweitig außer Haus sind. Dabei kann ein Rollladen einen effektiven Einbruchschutz darstellen. Jedoch eignen sich nicht alle Rollladensysteme als sicherer Einbruchschutz. Insbesondere ältere Modelle lassen sich häufig mit einfacher Muskelkraft nach oben schieben. So können sich Einbrecher schnell durch ein dahinterliegendes Fenster Zugang zu Ihrem Heim verschaffen. Worauf Sie bei neuen Systemen achten müssen und wie Sie ältere Modelle aufrüsten können, damit diese einen sicheren Einbruchschutz darstellen, verraten wir Ihnen hier.

Ist mein Rollladen einbruchsicher?

Bevor Sie sich Gedanken um den Kauf eines neuen Rollladens machen, sollten Sie zuerst überprüfen, ob es sich bei Ihren alten nicht um einbruchhemmende Rollläden handelt. Eine einfache Möglichkeit zur Prüfung stellt das Hochschieben der Rollläden von außen dar. Sollte dies möglich sein und der Rollladen das dahinterliegende Fenster leicht freigeben, ist er nicht einbruchsicher. Des Weiteren sollten Sie die Stabilität der Rollläden überprüfen, indem Sie versuchen die Mitte einzurücken. Sollte der Rollladen leicht nachgeben, eignet er sich nur bedingt als Einbruchschutz. Darüber hinaus kann das verwendete Material Aufschluss darüber geben, ob die Rollläden einbruchsicher sind. Handelt es sich um Kunststoff, sollte Sie einen Austausch auf Rollläden aus Aluminium, Stahl oder Holz erwägen.

Wo sollten alte Modelle definitiv ausgetauscht werden?

Da die Terrassentür und Fenster im Erdgeschoss am leichtesten zugänglich sind, ist der Austausch der Rollläden in diesen Bereichen am sinnvollsten. Sollten Sie sich zu einem Austausch einschließen, sollten Sie unbedingt auf geprüfte und einbruchhemmende Rollläden setzen. Dabei werden Rollläden allgemein in 6 Widerstandsklassen eingeteilt, angefangen bei RC 1 bis RC 6. Bei einer Aufrüstung sollten Sie darauf achten, dass Ihre neuen Rollläden mindestens der Widerstandsklasse RC 2 angehören. Bei schon verbauten Modellen gibt die Klassenangabe auch einen Hinweis zur Belastbarkeit ab. Sollten Sie ein Modell von früher als Herbst 2011 besitzen, wird die Widerstandsklasse mit WK statt RC gekennzeichnet. Die Werte für den Widerstand sind jedoch gleich.

Überblick über die einzelnen Widerstandsklassen

  • RC 1: Schützt überwiegend vor Vandalismus, jedoch nur geringer Schutz vor Aufbruchsversuchen mit körperlicher Gewalt oder Hebelwerkzeugen
  • RC 2: Grundschutz vor Einbruchsversuchen mit einfachen Hebelwerkzeugen (z.B. Schraubendreher); Schutz für mindestens 3 Minuten
  • RC 3: Erschwert das Aufbrechen mit einem Brecheisen (Schutz für mindestens 5 Minuten)
  • RC 4: Widerstand für Aufbruchsversuche mit verschiedenen Sägen, einem Stemmeisen oder einem Hammer
  • RC 5: Gewährt einen Schutz gegen Einbruchsversuche mit Elektrowerkzeugen wie Bohrer oder verschiedenen Sägen
  • RC 6: Leistet Widerstand gegen sehr leistungsfähige Werkzeuge wie Bohrmaschinen, Säbelsägen oder Winkelschleifern

Wie unterscheiden sich einbruchsichere Rollläden von anderen?

Ein Rollladen, der Ihre Fenster von Einbrechern schützt, zeichnet sich durch eine besondere Sonderausstattung aus. Dazu gehört ein stabiler Rollladenpanzer sowie eine verstärkte Führungsschiene. Dabei sollten Sie beim Material auf Aluminium mit Hartschaumkern oder Edelstahl achten. Wenn Sie Ihre Rollläden nachträglich angebracht haben, setzen Sie beim Rollladenkasten auf stranggepresstes Aluminium. Ein stabiler Kasten hat dabei Wände mit einer dicke von mindestens zwei Millimeter. Als Variante kann auch Holz mit einer Kettenverbindung der Stäbe verwendet werden. Um das Freigeben der Fenster durch ein Hochschieben von außen zu verhindern, raten wir Ihnen zu einer automatischen Sicherung.

Rollläden als Einbruchschutz – Was sind die Nachteile?

Um einen wirksamen Einbruchschutz zu garantieren, muss der Rollladen komplett heruntergelassen und gesichert werden. Dies hat aber den Nachteil, dass es über einen längeren Zeitraum auffällt und somit Einbrecher anlocken kann. Eine Automatisierung kann aber bei diesem Problem Abhilfe schaffen. Darüber hinaus kann ein Rollladen niemals das Eindringen in Ihr Haus oder Ihren Betrieb komplett verhindern. Jedoch können Rollläden den Einbruchsversuch zeitlich verzögern. Hierdurch steigt die Wahrscheinlichkeit für die Diebe erwischt zu werden. Da aber auch die meisten Einbruchsversuche nach drei bis fünf Minuten abgebrochen werden, erhöht sich somit die Chance, dass es gar nicht zu dem Einbruch kommt, da die meisten Rollläden dieses Zeitfenster unbeschadet überstehen. Ein weiteres Kriterium beim Einbruchschutz sind aber auch die hinter dem Rollladen liegenden Fenster und Türen. Sind diese nicht richtig gesichert, nützen einem selbst die besten und sichersten Rollläden nichts.

Was kostet die Umrüstung auf einbruchsichere Rollläden?

Die Kosten für einen Umbau können variieren und reichen von 300 bis 500 € für eine Automatisierung. Ein Rollladen, der den Sicherheitsansprüchen entspricht, kostet in etwa 100 € pro Quadratmeter, wobei die Preise für Einbauten gelten. Bei Vorbauelementen gelten dementsprechend andere Preise. Da einbruchsichere Rollläden fachgerecht eingebaut werden müssen, kommen zu den Materialkosten auch noch weitere Ausgaben für die Installation hinzu. Im Vergleich zu Standardrollläden können Sie bei dem Einbau von Sicherheitsrollläden der Widerstandsklasse RC 2 mit Mehrkosten von 200 % rechnen.

Einbruchsichere Rollläden – Ein nachträglicher Umbau ist teilweise möglich

Um Ihre Rollläden einbruchsicher zu machen, haben Sie auch nachträglich die Möglichkeit einen Umbau vorzunehmen. So lässt sich bei einigen Modellen die automatische Hochschiebesperre auch in Nachhinein einbauen. Im Zusammenspiel mit einer Zeitschaltuhr lassen sich Rollläden so zu einer voreingestellten Zeit automatisch hoch- und runterfahren. Auf diese Art und Weise schützen Sie sich vor neugierigen Blicken, sobald es dunkel wird. Außerdem können Sie so eine Anwesenheit simulieren und somit mögliche Einbrecher abschrecken. Durch eine Urlaubsschaltung haben Sie darüber hinaus die Möglichkeit, die Rollläden jeden Tag zu einer unterschiedlichen Zeit runterfahren zu lassen. Des Weiteren besteht die Möglichkeit zu dem Einbau eines Bewegungsmelders. Dieser registriert Bewegungen in der Nähe von Fenstern und lässt daraufhin die Rollläden sich automatisch ein wenig bewegen. Um den Einbruchschutz perfekt zu machen, lohnt sich als Ergänzung zur Rollladensicherung auch die Einbindung in ein Smart-Home-System. So haben Sie die Möglichkeit weitere Reaktionen auf einen Manipulationsversuch auszulösen. Sollte sich nun jemand an den Rollläden zu schaffen machen, können sich zum Beispiel automatisch alle Rollläden runterfahren lassen, das Licht im Garten oder im Haus anschalten, Fotos und Videos mit der Überwachungskameras machen oder eine Alarmanlage auslösen?

Fazit zu Rollläden als Einbruchschutz

Rollläden können einen geeigneten Schutz vor Dieben und Langfingern darstellen und Ihr Heim oder Ihren Betrieb auch im Urlaub oder den Ferien vor einem Einbruch beschützen. Achten Sie dabei auf die entsprechende Klassifizierung bei der Widerstandsklasse und binden Sie die Rollläden in Ihr Smart-Home-System ein. Dies bietet neben dem Einbruchschutz auch noch weitere Vorteile. Auch der Umbau von schon verbauten Systemen ist möglich, sodass Sie nicht eine komplette Neuanschaffung tätigen müssen, um Ihr Eigenheim sicherzumachen. Beachten Sie jedoch, dass Rollläden nie einen Dieb komplett aufhalten, sondern nur den Einbruch verzögern können. Achten Sie deshalb darauf auch die dahinterliegenden Türen und Fenster dementsprechend zu sichern.

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